INTERKULTURELLES MANAGEMENT - SAUDI-ARABIEN

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Manager in Saudi Arabien
Wer ein Unternehmen in Saudi Arabien aufbauen möchte, muss wissen, dass man dort sehr konservativ ist. Um erfolgreich im interkulturellen Management zu sein, sollte man stets förmlich bleiben und jedem respektvoll entgegentreten. Vor allem ältere Personen und jene, die Führungspositionen innehaben, erwarten höchsten Respekt.
Geduld ist eine wichtige Tugend und im interkulturellen Management von besonderer Bedeutung. Vorgänge nehmen in Saudi Arabien mehr Zeit in Anspruch. Ein Grund dafür sind häufige Unterbrechungen von Konferenzen. Man nimmt sich Zeit, Geschäftspartner kennenzulernen. Im Allgemeinen erwartet man sehr wohl Pünktlichkeit von Geschäftspartnern aus der westlichen Welt, jedoch nicht zwangsläufig von den Einheimischen. Unbedingt sollte man alles unterlassen, was einen Saudiarabischen Geschäftspartner vor anderen erniedrigen könnte.
Es ist sinnvoll, einen Saudiarabischen Förderer zu haben. Dieser Förderer oder Sponsor agiert als Vermittler. Er vereinbart Termine mit adäquaten Persönlichkeiten.
Da Saudis ihre Geschäftspartner stark nach ihrem Auftreten beurteilen, ist es wichtig, in international angesehenen Hotels zu übernachten. Ebenso sollte man qualitativ hochwertige Kleidung tragen, wobei ein konservativer Kleidungsstil von Vorteil ist.
 
Die Rolle des Managers
Interkulturelles Management wird effizienter, wenn man die bestehenden Hierarchien und die Rolle des Einzelnen in Saudi Arabien versteht. Angestellte werden niemals Entscheidungen eines Managers hinterfragen. Der Manager ist für die Entscheidungen verantwortlich, während dessen Angestellte darauf warten, dass gesagt wird, was zu tun ist.

Wie geht man Veränderungen und Projekte an?
Interkulturelle Kompetenzen sind in Saudi Arabien nicht sehr ausgeprägt. In der Saudiarabischen Kultur meidet man hohe Risiken und steht Veränderungen eher skeptisch gegenüber. Neue Projekte werden intensiv analysiert. Damit will man das Wagnis sorgfältig abwägen, verstehen und wissen, wer Ansprechpartner im Falle von Komplikationen ist. Wenn sich Änderungen bzw. Projekte durchsetzen sollen, müssen diese vom gesamten Unternehmen für gut befunden und akzeptiert werden. Interkulturelles Feingefühl ist entscheidend, wenn man die Einstellung der Saudis gegenüber Risiken kennt. Negative Konsequenzen sind immer eng mit dem Unternehmen und dem Einzelnen verbunden und werden als deren Fehler wahrgenommen.

Einstellung gegenüber Zeit und Dringlichkeiten
Interkulturelles Verständnis hat eine hohe Bedeutung, wenn es um Fristen oder Zeitpläne geht. Saudis werden niemals jemanden verärgern, indem sie auf die Einhaltung von Zeitplänen bestehen. Es dauert alles länger, als man es in der westlichen Welt gewohnt ist. Häufige Unterbrechungen von Geschäftsterminen sind normal. Es ist üblich, mehrere Geschäftstermine zu vereinbaren, auch, wenn man aus westlicher Sicht vieles telefonisch klären würde. In der Zusammenarbeit mit Saudiarabischen Geschäftspartnern sollte man die Wichtigkeit von vereinbarten Terminen zu unterstreichen.

Entscheidungen treffen
Manager treffen Entscheidungen erst nach zahlreichen Diskussionen mit den, in das Projekt einbezogenen Personen. Ist eine Entscheidung gefallen, wird sie an die Angestellten weitergegeben. Die Angestellten akzeptieren immer die Entscheidungen ihrer Vorgesetzten. Es ist sogar üblich, dass die Angestellten auf Anweisungen ihrer Vorgesetzten warten.

Chef oder Teamplayer?
In der Saudiarabischen Welt spielen Ehre und Ansehen eine wichtige Rolle. Interkulturelles Feingefühl ist essenziell. Das Risiko vergrössert sich innerhalb eines Teams oder eines gemeinschaftlichen Rahmens. Wer zur Mitarbeit ermutigen möchte, muss für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgen und deutlich kommunizieren, dass Teamwork erwünscht ist.

Kommunikation und Verhandlungsstil
Geschäfte sind etwas Persönliches. Damit ist es in Saudi Arabien undenkbar, dass abschliessende Vereinbarungen ohne persönlichen Kontakt geschlossen werden. Für Entscheidungen nimmt man sich viel Zeit. Es macht keinen Sinn, die Abläufe beschleunigen zu wollen. Die meisten Projekte durchlaufen verschiedene Stufen der Prüfung. Selbst für den Abschluss einfachster Prozesse sind mehrere Treffen notwendig.
Saudis sind harte Verhandlungspartner und glauben, jede Einzelheit sei verhandelbar. Die Geschäftswelt unterliegt einer strengen Hierarchie, wobei jeweils der am höchsten stehende Manager die Entscheidungen trifft.
Wiederholt seine Hauptaspekte darzustellen, wird als vertrauenswürdig empfunden. Dagegen wird die Ausübung von Druck das Vorhaben behindern. Getroffene Entscheidungen können ausserdem leicht gekippt werden.
Bei Preisverhandlungen wird häufig mit einem extrem niedrigen Angebot begonnen, wenn Saudis etwas kaufen möchten. Sehr hohe Summen werden dagegen gefordert, wenn sie als Verkäufer auftreten. Es ist wichtig einen Kompromiss zu finden, wenn die Ehre eines der Beteiligten auf dem Spiel steht. Es wird vermieden, schlechte Nachrichten weiterzugeben. Eine überschwängliche Zusage kann lediglich “vielleicht” bedeuten. Erwartungsgemäss wird man nach Zugeständnissen gefragt. Idealerweise begegnet man diesen Anfragen mit Zurückhaltung und besteht auf ein ähnliches Entgegenkommen des Verhandlungspartners.
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